GPM-Studie: Positives Zeugnis für agiles Projektmanagement

Dass agile Projektmanagement-Methoden wie Scrum in den letzten Jahren weiter an Bedeutung gewonnen haben, unterstreicht die kürzlich von der GPM veröffentlichte Studie „Status Quo Agile“. Über 1.000 Teilnehmer aus über 30 Ländern und aus allen Unternehmensgrößen bewerteten die von ihnen genutzten agilen Methoden überaus positiv.

Insgesamt zeigt die aktuelle Studie der GPM auf, dass agile Methoden weiter an Bedeutung gewinnen. Wie in den beiden Vorgänger-Studien der GPM von 2012 und 2014 werden agile Methoden deutlich besser bewertet als klassische Projektmanagementmethoden.

Die von den Befragten meistgenutzten Methoden sind Scrum, Kanban und Lean. Obwohl die Nutzung dieser Methoden in der Softwareentwicklung mit 82 % stark dominiert, fällt auf, dass agile Methoden auch zunehmend außerhalb der IT-Entwicklung Eingang finden. 40 % setzen agile Methoden bereits in IT-nahen Themen ein, 34 % in Themen ohne IT-Bezug.

Eine durchgängige Nutzung agiler Methoden ist allerdings die Ausnahme. Nur 20 % der Studienteilnehmer arbeiten durchgängig agil. Die vorherrschenden Einsatzformen sind Anwendungen in gemischter, also „hybrider“ (37 %) bzw. in selektiver, also „sowohl als auch“, Form (31 %).

Dass der agile Ansatz noch ein sehr junger ist, belegen rund drei Viertel der Studienteilnehmer, die agile Methoden erst seit vier Jahren nutzen. Fast dieselbe Anzahl an Befragten (73 %) sehen dadurch Ergebnis- und Effizienzverbesserungen in ihrem Unternehmen. 50 % der Anwender agiler Methoden halten ihr Unternehmen für erfolgreicher als die Konkurrenz. Und dass sich eine Umstellung auf agiles Projektmanagement langfristig lohnt, zeigen 91 % der Befragten, die eine Verbesserung durch den Einsatz agiler Methoden höher einschätzen als den Aufwand.

Agilen Methoden wird zudem eine höhere Erfolgsquote als klassisches Projektmanagement zugesprochen. Innerhalb der Gruppe der agilen Nutzer sind jene Personen, die agile Methoden durchgängig einsetzen, erfolgreicher als die hybriden oder selektiven Nutzer. Jede der drei Gruppen ist erfolgreicher als Anwender des klassischen Projektmanagements.

Auch im Bereich der Leistungsfähigkeit kann agiles Projektmanagement punkten: Scrum wird in der gesamten Leistungsfähigkeit der Methode besser bewertet als alle anderen Methoden. Ebenfalls sehr gute Noten erhielten Kanban und Lean, wobei diese Methoden besonders mit ihrer positiven Bewertung der Ergebnisqualität auffielen. Klassisches Projektmanagement wird in nahezu jedem Teilkriterium schlechter bewertet als alle anderen agilen Methoden.

Als häufigster Grund für den Einsatz agiler Methoden wurde von 61 % der Befragten die Optimierung der Produkteinführungszeit genannt. 47 % begründeten die Qualitätsoptimierung für den Wechsel.

Aus der Gruppe der Befragten, die zurzeit noch nicht mit agilen Methoden arbeiten, gaben drei Viertel an, dass es Überlegungen gibt, zukünftig agile Methoden einzusetzen. Daraus lässt sich schließen, dass Agile auch in Zukunft einen noch größeren Stellenwert im Projektmanagement-Alltag einnehmen wird.

Die Studie enthält noch einige sehr spannende Kennzahlen und es lohnt sich wirklich einen Blick in den Studienbericht zu werfen. Den vollständigen Studienbericht der GPM mit allen Detailergebnissen können Sie unter https://www.gpm-ipma.de/know_how/studienergebnisse/status_quo_agile_201617.html  aufrufen.

 

Quellenverzeichnis:

Komus, Ayelt/Kuberg, Moritz (2017): Status Quo Agile. Studie zu Verbreitung und Nutzen agiler Methoden. Eine empirische Untersuchung. Online unter: https://www.uni-salzburg.at/fileadmin/oracle_file_imports/1411561.PDF (16.10.2017)