Hier ist das Update Ihres Motivation-Verständnisses

Versuchen Sie doch einmal zu hinterfragen, was Sie persönlich zu Höchstleistungen anspornt. Ist es wirklich der Bonus am Ende des Jahres? Oder ist es Ihr Interesse am Thema, Ihr Verlangen, das Problem zu lösen oder Ihre Begeisterung für einen neuen, besseren Weg? Daniel Pink, einer der derzeit gefragtesten Leadership-Vordenker, hat es sich auf die Fahnen geschrieben, die Wirtschaft davon zu überzeugen, was die Wissenschaft schon seit Jahrzehnten weiß: Größere Boni führen nicht zu besserer Leistung! Im Gegenteil. Falsch eingesetzt, hemmen extrinsische Motivatoren die Kreativität und das Innovationspotential der Mitarbeiter und tun das, was sie eigentlich nicht sollten: sie schwächen die Leistungsfähigkeit und demotivieren langfristig.

Manche Mythen halten sich lange. So auch der Glaube, dass mehr Geld zu besseren Ergebnissen führe, behauptet Daniel Pink und verweist dabei auf eine Reihe renommierter wissenschaftlicher Studien, die genau das Gegenteil beweisen. Bei einer dieser Studien, durchgeführt an der Universität Princeton, wurden Probanden mit Aufgaben konfrontiert. Während einer Gruppe Geld für die richtige Lösung in Aussicht gestellt wurde, versuchten es die andere ohne jeglichen Anreiz von außen. Erstaunlicher Weise benötigte jene Gruppe, die auf eine Belohnung hoffte, mehr Zeit. Geld als Anreiz funktioniere nur in einem Fall, so Pink, nämlich nur dann, wenn es sich dabei um Routinearbeiten handle; um Arbeiten, bei denen mit einem begrenzten Regelwerk ein klares Ziel erreicht werden kann. Sobald die Aufgabe allerdings nur ein geringes Maß an Kreativität und konzeptionellem Denken erfordert, bewirken finanzielle Anreize das Gegenteil – nämlich schlechtere Ergebnisse!

Dieses Wissen ist keine kürzlich entdeckte wissenschaftliche Errungenschaft. Diese Tatsache kenne die Wissenschaft schon seit Jahrzehnten, so Pink, sie werde nur bereits ebenso lange von der Wirtschaft ignoriert. Stattdessen setzen Unternehmen auf „Zuckerbrot und Peitsche“. Wenn Sie diese Ergebnisse liefern, erhalten Sie diesen Bonus. Schaffen Sie darüber hinaus auch das noch, gibt es ein bisschen mehr. Das Resultat sind nicht nur unmotivierte Mitarbeiter, eine hohe Fluktuation und Ergebnisse, die weit unter dem Möglichen liegen. Diese Denke sei aus Unternehmenssicht schlichtweg fatal, so Pink. In Zeiten voranschreitender Digitalisierung und zunehmendem Outsourcing sind die Fähigkeiten, komplexe, konzeptionelle Aufgaben zu lösen und Innovationen hervorzubringen, erfolgsentscheidend. Mitarbeiter, die dazu in der Lage sind, können durch finanzielle Anreize weder gefördert noch im Unternehmen gehalten werden.

Pink verweist auf Google, wenn es darum geht, Kreativität und Innovation im Unternehmen zu fördern. Google lebt die 20%-Regel. Diese Abmachung erlaubt es den Google Entwicklern 20 % Ihrer Arbeitszeit in Themen zu investieren, die sie interessieren. Der Erfolg gibt Google recht: Viele innovative Features des Unternehmens wie Gmail oder GoogleNews fanden ihren Ursprung in dieser 20%-Zeit.

„Wir sind als Spieler geboren und nicht als Schachfiguren“, schreibt Pink in seinem Bestseller “Drive: Was Sie wirklich motiviert“ und gibt drei Bestandteile von intrinsischer Motivation als Stoßrichtung mit:

  • Selbstbestimmung: Eine Rückkehr zu mehr Selbstbestimmung im Berufsleben ist für Pink eine Rückkehr zum wahren menschlichen Natur.
  • Perfektionierung: Der Wunsch nach Perfektionierung bringt uns dazu zu üben, Mühen auf uns zu nehmen, uns zu stetig verbessern und unser Aufgabengebiet zu beherrschen.
  • Sinnerfüllung: Das Streben nach Sinn liegt in der Natur des Menschen. Ein Teil von etwas zu sein das größer ist als man selbst und somit unserem täglichen Handeln Bedeutung zugesteht.

Daniel Pink bricht eine Lanze für diese neue Denke, begründet und untermauert sie allerdings seriös mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sehenswert finden wir seinen Talk allemal –  seine Kernaussage ist ein Weckruf für jeden persönlich aber ganz besonders für Personalverantwortliche und Führungskräfte.

Wir nehmen Daniel Pink damit auf in die Reihe unserer Lieblings-Wirtschafts-Denker und sprechen für den TED-Talk und das Buch eine absolute Empfehlung aus.

 

 

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