Was ist Ihre Motivation bei der Arbeit?

Quiet Quitting, ein ständig sinkender Engagement Index und allgegenwärtige Unzufriedenheit am Arbeitsplatz lassen eine geringe Arbeitsmotivation vermuten. Sind wir alle wohlstandsverwöhnt oder motivieren wir mit den falschen Anreizen? Wir sind dem Motivationsdilemma auf der Spur und haben nachgefragt, was denn eigentlich zum Arbeiten motiviere. Lesen Sie hier die Ergebnisse unserer Umfrage.

Wie bringt man Menschen dazu, gute Leistung zu bringen?

Diese Frage beschäftigte bereits Frederic W. Taylor vor mehr als hundert Jahren. Seine Antwort spornt uns auch heute noch dazu an, den Großteil unseres Lebens in der Arbeit zu verbringen. Taylors Idee Menschen mit externen Anreizen, wie zum Beispiel Boni, zu hoher Leistung zu motivieren, funktionierte nicht nur im Zeitalter der Industrialisierung. Wir alle arbeiten, um am Ende des Monats Geld auf unserem Konto zu sehen – und freuen uns über Überstundenentgelte oder Bonizahlungen.

Motivation ist nicht gleich Engagement.

Wo also liegt das Problem? Warum dieses um sich greifende Phänomen des Quiet Quitting? Warum ein Engagement-Index von nur 21%(1)? Auf 92,1 bis 115,1 Milliarden Euro schätzt Gallup die volkswirtschaftlichen Kosten aufgrund von innerer Kündigung(2).

Immer häufiger müssen wir feststellen, dass motivierte MitarbeiterInnen nicht unbedingt engagierte MitarbeiterInnen sind. Dieser Tatsache sehen wir ins Gesicht, wenn in Teams einfach keine Dynamik aufkommt und Kreativität, Problemlösungsverhalten oder eben Engagement vergeblich auf sich warten lassen.

Was steigert das Engagement von MitarbeiterInnen?

Spätestens mit dem Eintritt der Generation Z in den Arbeitsmarkt war es bewiesen: Geld ist zwar richtig und wichtig, führt langfristig jedoch nicht zu Mitarbeiterengagement. Dafür braucht es etwas, das noch bedeutsamer ist. Etwas, das unserer Natur, unseren ureigenen Bedürfnissen wieder gerecht wird. Die beiden Forscher Edward Deci und Richard Ryan manifestierten diesen Zugang in ihrer Selbstbestimmungstheorie. Sie besagt, dass die Motivation von Menschen maßgeblich davon abhänge, wieweit die drei psychologischen Grundbedürfnisse nach Kompetenz, sozialer Eingebundenheit und Autonomie befriedigt werden.

Wir sind große Fans von Deci und Ryan bzw. Dan Pink, der die Selbstbestimmungstheorie in seinem Buch „Drive“ praxistauglich übersetzte. Trotzdem ist es schwer, die Erkenntnisse in der Praxis umzusetzen, finden wir. Gleichermaßen sind wir aber davon überzeugt, dass es wichtig ist, das Thema Motivation im Arbeitsalltag diskutierbar zu machen. Das braucht Unterstützung. Aus diesem Grund arbeiten wir an einem kleinen Spiel. Es soll genau diese Unterstützung leisten.

Was brauchen Sie, um gute Arbeit leisten zu können?



Diese Frage haben wir den TeilnehmerInnen unserer Umfrage gestellt und ein gleichermaßen bestätigendes, wie überraschendes Ergebnis erhalten.

  • Anerkennung, Sinnerfüllung und Freude sind die drei Top-Faktoren für Leistungsfähigkeit.
  • Ihnen folgen die Möglichkeit zur Gestaltung, das Weiterentwicklungspotential und psychologische Sicherheit. (Letzteres meint eine Arbeitsumgebung, in der ich meine Meinung äußern und Ideen einbringen kann, ohne das Risiko einzugehen, dafür persönlich abgewertet oder sanktioniert zu werden.)
  • Besonders überraschend fanden wir es, dass Faktoren wie Modernes Arbeitsumfeld oder State of the Art (die Vorreiterrolle des Unternehmens), die im Kontext von Employer Branding viel diskutiert werden, auf die letzten Plätze verwiesen wurden.

Wohlwissend, dass es sich hier weniger um eine wissenschaftliche Studie als um ein Stimmungsbild handelt, lässt es für uns Rückschlüsse auf Employer Branding und Mitarbeiterführung zu. Welcher Keywords und Botschaften bedienen wir uns in unserer Außenkommunikation? Wissen wir um die Bedürfnisse unserer MitarbeiterInnen und können wir Rahmenbedingungen schaffen, die diese Bedürfnisse berücksichtigen? Der Praxistransfer ist hier nicht immer einfach – und startet mit einem offenen Dialog über jene Faktoren, die wir brauchen, um gute Arbeit leisten zu können.

Auf die Ausgestaltung unseres Spieles wird das Umfrageergebnis einen wesentlichen Einfluss haben. Man darf gespannt sein! Wir freuen uns schon, es Ihnen im neuen Jahr vorstellen zu dürfen!