Der Design Thinking Quick Guide

Ziel dieses Quick Guides ist es, dir eine Antwort auf die Frage „Was ist Design Thinking?“ zu geben. Hol dir eine Tasse Tee und tauche für 15 Minuten in eine der erfolgreichsten Arbeitsweisen des 21. Jahrhunderts ein.

Der Quick Guide beantwortet dir nachfolgende Fragen:

  • Wie funktioniert Design Thinking?
  • Welche Design Thinking Methoden gibt es?
  • Welche bekannten Design Thinking Beispiele gibt es?
  • Wann ist Design Thinking geeignet?
  • Welche Vorteile bringt Design Thinking?
  • Wenn ich mich für Design Thinking interessiere, wie kann ich beginnen?

Wenn du Fragen, Anregungen oder Wünsche hast, wende dich gerne an uns. Du erreichst uns hier.



Was ist Design Thinking?

Design Thinking ist eine Arbeitsweise, die uns dabei hilft

  • Kundenbedürfnisse konsequent in das Zentrum unserer Überlegungen zu stellen,
  • zu neuen, innovativen Ideen zu kommen,
  • in einem komplexen Kontext den Fokus zu behalten und damit
  • in einem definierten Zeitraum konkrete Ergebnisse zu erzielen.

Das ist unsere Antwort auf diese Frage. Fragt man bei den großen Design Thinkern wie zum Beispiel Tim Brown nach, dann klingt die Definition von Design Thinking so:

“Design Thinking is a human centered approach that draws from the designer’s toolkit to integrate the needs of the people, the possibilities of technology and the requirements for business success.”

Tim Brown

Damit hat Tim Brown natürlich auch recht. Und er spricht gleich zwei wichtige Prinzipien von Design Thinking an:

  1. Design Thinking sucht immer die beste Lösung aus den drei Faktoren Mensch, Wirtschaftlichkeit und Machbarbeit. Na gut, denkst du dir jetzt vielleicht. Das tun andere Ansätze auch. Stimmt. Was Design Thinking besonders macht, ist der Startpunkt:
  2. Design Thinking startet nämlich bei den Kunden:innen und ihren Bedürfnissen. Und das lenkt einen Innovationsprozess von Beginn an in eine gute Richtung.


Und noch einen Punkt spricht Tim Brown in seiner Definition an: Im Design Thinking bedienen wir uns vieler Methoden aus der Kreativszene. Können wir diese auch nutzen, ohne ein kreativer Mastermind zu sein? Natürlich! Denn auch im kreativen Bereich entstehen großartige Ergebnisse meist nicht ausschließlich durch kreative Eingebungen, sondern durch konsequentes Anwenden von Methoden und Strategien. Und diese machen wir uns zunutze.  



Wie funktioniert Design Thinking?

Damit Design Thinking funktioniert, ist das Zusammenspiel von 3 Komponenten wichtig.

  • Der Prozess: Design Thinking ist ein strukturierter Prozess, der sich durch einen klaren Fokus (z. B. Problem, Lösung), Iterationen und konsequentes Timeboxing auszeichnet.
  • Die Toolbox: Design Thinking ist aber auch eine Sammlung unterschiedlicher Tools und Best Practices. Sie helfen uns die Sicht unserer Kunden:innen einzunehmen, eigene Denkgrenzen zu überwinden und neue Ideen zu kreieren. Sie unterstützen uns aber auch dabei, Ideen erlebbar zu machen und so hilfreiches Feedback von Kunden:innen zu erhalten.
  • Das Mindset: Auch Design Thinking bleibt Businesstheater, wenn die entsprechende Haltung fehlt. Aber keine Sorge: Das heißt nicht, dass wir alle kreative Designer:innen werden müssen! Im Gegenteil: Unserer Kreativität helfen die Methoden auf die Sprünge. Wozu wir allerdings bereit sein müssen, ist Zusammenarbeit, Offenheit und Empathie.




Welche Design Thinking Methoden gibt es?

Im Design Thinking bedienen wir uns einer Reihe von Methoden, die uns jeweils dabei helfen, ein ganz bestimmtes Ziel zu erreichen. Während wir uns in der ersten Phase, dem sogenannten Problemraum, Tools zunutze machen, um unsere Kunden:innen genau kennenzulernen und möglichst viel über ihre Bedürfnisse zu erfahren, helfen uns die Werkzeuge in der zweiten Phase, dem Lösungsraum, gedankliche Grenzen zu überwinden und „out-of-the-box“ zu denken.

Die Methodenkiste, die uns im Design Thinking zur Verfügung steht, ist sehr groß. Nicht jede Methode passt zu jedem Team oder in jeden Kontext. Nachfolgendes Prinzip ist daher wichtig: Love it, change it or leave it! Design Thinking bietet uns die Möglichkeit, aus einer großen Methodenkiste jene zu wählen, die für uns am besten funktionieren. Das sollten wir auch tun! Hier haben wir unsere Lieblingstools für euch zusammengefasst.





  • In unserem Design Thinking Bootcamp lernt ihr diese Methoden im Detail kennen.
  • Hier haben wir ein paar Methoden zur Ideenfindung für euch aufbereitet.


Welche bekannten Design Thinking Beispiele gibt es?

Design Thinking wird in den verschiedensten Bereichen angewandt. Egal ob es sich dabei um eine 

  • klassische Produktentwicklung oder Weiterentwicklung handelt,
  • das Design eines Prozesses oder einer Dienstleistung,
  • die Ausarbeitung eines Geschäftsmodelles, 
  • Strategie- oder
  • Organisationsentwicklung.

Grundsätzlich gilt: Alles um uns herum ist designed. Egal ob es ich dabei um unseren Laptop, die Kaffeemaschine oder unser Auto handelt. Selbst das Haus oder das Büro, in dem wir gerade sitzen, unser Morgenmüsli oder der Film, den wir uns abends auf der Couch ansehen – all das sind Ergebnisse eines Designprozesses. Ein paar Beispiele, die es zu besonderer Bekanntheit geschafft haben, haben wir hier zusammengefasst. LINK!

Wann ist Design Thinking geeignet?

Auch das sei klar gesagt: Design Thinking ist nicht immer die beste Methode. Ist die Lösung zum Beispiel bereits zu Beginn des Projektes schon ziemlich eingeschränkt, stellt sich ein Kreativprozess in Frage. Hier sind wir mit Best Practices besser beraten. Ähnlich verhält es sich, wenn sowohl das Problem der Nutzer:innen, die Lösung und auch der Lösungsweg bekannt sind. Kanban, Scrum oder traditionelles Projektmanagement sind dann die effizienteren Varianten.

Wir sehen also: Design Thinking ist dann die beste Methode, wenn

  • es Nutzer:innen,
  • einen bestimmen Spielraum für mögliche Lösungen gibt und
  • der Weg zur Lösung noch weitgehend unbekannt ist, das heißt, eine relativ hohe Komplexität vorhanden ist.

Sind diese Voraussetzungen gegeben, kann Design Thinking sein volles Potential ausschöpfen und zu Lösungen führen, die für Nutzer:innen einen wirklichen Mehrwert bringen.



Quelle: Grafik angelehnt an Dark Horse Innovation



Welche Vorteile bringt Design Thinking?

Design Thinking ist eine relativ junge Disziplin, die erst in den vergangenen 10 Jahren vermehrt Einzug in unsere Unternehmen gefunden hat. Umso erfreulicher ist es, dass bereits die ersten Studien vorliegen, die Vorteile von Design Thinking schwarz auf weiß belegen.

Eine dieser Studien wurde vom HP-Institut der Universität Potsdam gemeinsam mit der UNI Stanford durchgeführt und 2022 veröffentlicht. Sie kam unter anderen zu diesen Ergebnissen:

  • Design Thinking macht Innovationsprozesse effizienter (67 %)
  • Design Thinking verbessert die Arbeitskultur ( 60 %)
  • Design Thinking führt zu einer konsequenteren Nutzerzentrierung (58 %)
Quelle: Gerken, Uebernickel, de Paula (2022): Design Thinking: a Global Study on Implementation Pracitices in Organizations. Universitätsverlag Potsdam

Die besagte Studie wurde 2015 bereits einmal durchgeführt. Darum liegen interessante Vergleichswerte vor. Besonders auffallend ist für uns der starke Anstieg bei der Frage nach den Kosteneinsparungen (30 % statt 18 %) und jener nach der Profitabilität (25 % statt 18 %). 2021 waren also wesentlich mehr Befragte davon überzeugt, dass Design Thinking zu Kosteneinsparungen führt und die Profitabilität erhöht. Sie gaben dafür nachfolgende Gründe an. Design Thinking spart Kosten bzw. erhöht die Profitabilität, weil es

  • das Entwicklungsrisiko senkt (81% der Befragten),
  • Entwicklungsprozess verkürzt (63 % der Befragten) und
  • zu Trade-offs führt (62 % der Befragten). Das heißt, Design Thinking ermöglicht es, scheinbar in Konflikt stehende Faktoren wie Kostenreduktion und Nutzerzentrierung unter einen Hut zu bekommen.

Die ganze Studie ist hier einsehbar.



Wenn ich mich für Design Thinking interessiere, wie kann ich beginnen?

Für diesen Fall haben wir einen Design Thinking Kennenlern-Kurs für dich zusammengestellt. In diesem Online Kurs tauchst du für einen halben Tag in die Design Thinking Welt ein. Dazu führen wir dich anhand von kurzen Inputs durch den Design Thinking Prozess und stellen dir ausgewählte Methoden vor, die du noch im Training ausprobieren kannst. Am Ende des Seminars bist du in der Lage, die Relevanz von Design Thinking für deine Arbeit einzuschätzen und ausgewählte Methoden anzuwenden. Hier erfährst du mehr zu diesem Kurs.

Wenn du bereits etwas intensiver einsteigen möchtest, empfehlen wir dir unser Design Thinking Bootcamp. Hier holst du dir in 2 Tagen das Rüstzeug, um Design Thinking in deiner Arbeitswelt einzuführen.

Wenn du gerne mit jemandem darüber sprechen möchtest, was Design Thinking für dich und deine Arbeitswelt bedeuten könnte, dann freuen wir uns über deine Kontaktaufnahme unter office@settingmilestones.com.

Hier kannst du unseren Design Thinking Quick Guide runterladen.



Quellen:

Lewrick, Michael et al (2018): Das Design Thinking Playbook (2. Ausgabe). Verlag Franz Vahlen, München.

Lewrick, Michael et al (2020): Das Design Thinking Toolbook. Verlag Franz Vahlen, München. 

Dark Horse Innovation (2017): Digital Innovation Playbook. Murmann Publishers, Hamburg.

Ideo Blog: What is Design Thinking?

Dark Horse Blog (2023): Design Thinking Übersicht. Alles, was man über Design Thinking wissen sollte. Oder kann. 

Hasso-Plattner-Institut: Was ist Design Thinking?